Kühllasten im Fokus
Trend in Sicht?
Während Berechnungen zum Thema Heizlast und Wärmebedarf allgegenwärtig erscheinen, wurden mit Kühllasten oftmals nur sehr große bzw. „Nicht-Wohngebäude“ gedanklich verbunden. Seit einigen Jahren ist die Isolierung von Gebäuden jedoch so weit vorangeschritten, dass eine Deckung der Heizlast selbst sogar mit Anlagen gelingt, die mit sehr geringen Temperaturen arbeiten und damit auch „energieeffizienter“ als je zuvor.
Kühllasten rücken somit mehr und mehr in den Fokus der Planer, da die benötigten Energiemengen für die Kühlung von Gebäuden einen immer größer werden prozentualen Anteil der Betriebs- bzw. Gesamtkosten ausmachen. Dies ist auch Eigentümern von Gebäuden bewusst.
Pünktlich zu dieser Marktsituation erschien im Juni 2015 die neue Kühllast-Richtlinie nach VDI 2078. Aktuelle Projekte müssen somit nach diesem aktuellen Stand der Technik berechnet und nachgewiesen werden.
In der neuen VDI-Richtlinie haben im Vergleich zur Vorgängerversion wesentliche Optimierungen zwischen der thermischen Berechnung und der Betriebsweise eines Gebäudes Einzug gehalten. Darunter gliedern sich Eingabeoptionen zur Regelung bestimmter Anlagenkomponenten, z. B. Beleuchtung und Sonnenschutz. Nutzer der Software „Gebäude-Simulation 3D PLUS“ werden einige dieser „Neuerungen“ bereits kennen und nutzen.
Die Kühllastberechnung als solches entfernt sich somit weiter von einer statischen Berechnung (z. B. Einzelnachweis des schlechtesten Zeitpunktes) und bekommt den Charakter einer Stunden-Simulation (Bewertung eines jeden Zeitpunktes im Jahr). Dies ist auch nötig, denn nur so können Verhalten von Nutzern, der Anlagentechnik und das thermischen Verhalten von Gebäuden optimiert werden.
Damit schließt sich die neue VDI 2078 als weitere Norm dem sogenannten „dynamischen Rechenweg“ an, zuvor hat z. B. bereits der sommerliche Wärmeschutz nach DIN 4108-2 auf diese Art der Lastenermittlung verwiesen.
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