Rohrnetzplanung in 3D – Teil II

Zwei- und dreidimensional Planen und Berechnen

Im ersten Teil dieser Artikelreihe wurde die Rohnetzplanung einer Etagenheizung im Wohngebäude beschrieben. Teil II beschäftigt sich im Wesentlichen auch mit dem Wohngebäudebereich und zusätzlich mit kleineren Nichtwohn- und Mischgebäuden. Die folgenden Absätze zeigen, wie mit der Software "Rohrnetz 3D", eine Zentralheizung aufgebaut, geplant und berechnet werden kann.

Die Zentralheizung:

Wechselt man die Gebäudeart in das Mehrfamilienhaus oder Nichtwohngebäude und in den Neubau- oder Kernsanierungsbereich, wird in vielen Fällen die Verlegeart des Rohrnetzes gewechselt. In unserem Beispiel betrachten wir ein kleines Mehrfamilienhaus, in dem eine Wohnung mit Heizkörpern und eine andere Wohnung mit einer Fußbodenheizung ausgestattet wird.

Der Startpunkt des Rohrnetzes ist der zentrale Wärmeerzeuger im Keller. Da unser Beispiel zum einen mit Heizkörpern (höhere Vorlauftemperaturen) und zum anderen mit einer Fußbodenheizung (geringere Vorlauftemperaturen) versehen werden soll, sind zwei Heizkreise notwendig. Von einem Kesselverteiler, der am Wärmeerzeuger angeschlossen ist, gehen die zwei Heizkreise ab (oft über einen Mischer geregelt) und versorgen dann über separate Steigleitungen die Heizflächen.

In der Wohnung mit der Fußbodenheizung wird der Fußbodenheizkreisverteiler an die Steigleitung angeschlossen. Der hydraulische Abgleich der einzelnen Heizkreise erfolgt am Verteiler. Mit dem Hottgenroth/ETU Verlegeplan werden die Positionen und Größen der Heizkreise in den Räumen dargestellt und mit den Anbindeleitungen an den Verteiler angeschlossen.

Die Wohnung mit den Heizkörpern wird über den zweiten Steigstrang versorgt. Der Anschluss der einzelnen Heizkörper an die Steigleitung kann auf viele verschiedene Arten erfolgen. Zum Beispiel gibt es die „sternförmige“ Verlegung der Leitungen über den Rohfußboden an die Heizflächen oder die Installation als „Ringleitung“, bei der Heizkörper für Heizkörper (auch über den Rohfußboden) versorgt werden.

In unserem Mustergebäude wird der Heizkörperanschluss über einen, mit der Steigleitung verbundenen, Verteiler geregelt. Diese Verteiler versorgen jeden Heizkörper über eine separate Anschlussleitung. Diese Art der Installation ist, was die Materialkosten betrifft etwas kostspieliger, bietet aber eine saubere und schnelle Installation, die Möglichkeit über den Verteiler die Heizflächen abzusperren (beim Austausch von Heizkörpern) und die Chance ein defektes Rohr auszutauschen, ohne den Bodenbelag zu entfernen.

Für welche der Installationsarten sich der Planer auch entscheidet, das Rohrnetz 3D kann diese Installationen in verschiedenen Ansichten darstellen. So bietet die 3D-Ansicht dem Planer eine sofortige Rückmeldung seiner Arbeit. Mit wenigen Klicks, kann die Heizungsanlage geplant, berechnet und als Ergebnis in Bestandsplänen und Ausführungszeichnungen ausgegeben werden.