Dem Schimmelpilz auf der Spur mit dem Schimmel-Koffer

Woher kommt der Schimmelpilz? Mangelnde Lüftung, falsches Nutzerverhalten oder schadhaftes Bauteil? Wie hoch ist das Schimmelpilzrisiko? Diese Fragen beschäftigen Wohn- Eigentümer und Mieter gleichermaßen. Eine verbesserte Wärmedämmung der Gebäudehülle und dichtere Fenster helfen, den Energieverbrauch zu senken und steigenden Energiekosten entgegenzuwirken. Eine Folge des Austauschens der Fenster ist, dass der ungewollte Luftaustausch im Gebäude verringert wird. Die Bewohner müssen allerdings ggf. ihr Lüftungsverhalten der neuen Situation anpassen, sonst steigt die Luftfeuchte im Gebäude stark an. Dies oder bauliche Mängel können dann der Auslöser für ein schlechtes Raumklima sein. Gerade in den Ecken von Küche, Bad und Schlafzimmer unterstützt übermäßige Feuchtigkeit die Bildung von Schimmelpilzen. Hat sich der Schimmel erst einmal festgesetzt hilft nur noch eine Schadensanalyse, die Ursachen aufdeckt und Lösungsvorschläge anbietet. Mit dem „Schimmel-Koffer“ bietet wir ein Produkt, das Handwerker, Planer, Energieberater und Gutachter bei der Schimmelpilzberatung unterstützt.

Die Bestands-Analyse
Erster wichtiger Schritt bei einer Schimmelpilz-Beratung ist die Aufnahme des IST-Zustandes. Bei einem Erstgespräch mit dem Nutzer können u.a. direkt die folgenden Punkte besprochen werden:

•    Ist bereits erkennbarer Schimmelpilzbefall vorhanden?
•    Welche Türen zu welchen Räumen stehen regelmäßig auf?
•    Wie und wie häufig werden die Räume gelüftet?

Die im Koffer enthaltene Software „Der Schimmel-Experte“ stellt hierfür entsprechende Erfassungsbögen und eine Fotoverwaltung zur Verfügung.

Die Momentanmessung
Mit dem Infrarot-Thermometer können direkt vor Ort Oberflächentempera-tur, Taupunkt sowie Feuchte gemessen werden.
Durch eine Rastermessung lassen sich Temperaturunterschiede die auf ein schadhaftes Bauteil hindeuten können, schnell feststellen.
In der Software wird dem Berater das aktuelle Schimmelpilzrisiko mit Warnmeldungen aufgezeigt. Dazu wird die absolute Feuchtigkeit an der betroffenen Oberfläche berechnet. Alternativ kann auch ein Wärmebrückenfaktor fRSI-Messung in Anlehnung an ISO 10211-2 bestimmt werden. Der Index „Messung“ besagt dabei, dass für die Raum- und Außenlufttemperatur nicht die Default-Werte der Norm, sondern die tatsächlich gemessenen Temperaturen verwendet werden. Zur Beratung können das integrierte hx-Diagramm und eine Animation des Luftaustauschs verwendet werden. Berücksichtigt werden an dieser Stelle auch Randparameter, die zu Über- und Unterbewertungen beim Messen führen können

Der Schichtaufbau eines Bauteils
Die Software „Der Schimmel Experte“ ermöglicht die theoretische Betrachtung der Feuchtediffusion in Bauteilen sowie die Untersuchung des Bauteilaufbaus mittels Glaser-Verfahren nach DIN 4108-3 oder EN ISO 13788. Im Programmkatalog sind unterschiedliche Baustoffe mit editierbaren Stoffwerten bereits hinterlegt.

Klimatisch gekoppelte Räume
Von einem „klimatisch gekoppelten Raum“ wird dann gesprochen, wenn zwischen zwei Räumen ein ständiger Luftaustausch besteht, z.B. durch eine geöffnete Tür. Liegen in diesem Fall größere Temperatur- und Feuchteunterschiede zwischen den Räumen vor (z.B. höher beheiztes Wohnzimmer mit entsprechenden Feuchtelasten angrenzend an ein kühleres Schlafzimmer), so gelangt die Feuchtigkeit vom wärmeren Raum in den kälteren Raum und kann dort an den Wänden zu hohen relativen Feuchten führen. Diese erhöhen das Schimmelpilzrisiko.

Dass ein solches Nutzerverhalten zur Schimmelpilzbildung führen kann, wissen viele Bewohner nicht. In der Software „Der Schimmel-Experte“ können klimatisch gekoppelte Räume in einem Diagramm kundengerecht veranschaulicht werden.

Die Langzeitmessung
Wie wirkt sich das Nutzerverhalten auf das Schimmelpilzrisiko und die Sporenbildung aus? Der Temperatur-Feuchtelogger wird hierfür im betroffenen Raum zurückgelassen. Mit dem beiliegenden Tape kann der Fühler direkt an der Wand befestigt werden. Nach einigen Wochen (der Zeitraum sollte nicht zu kurz sein, damit sich das tatsächliche Nutzerverhalten einstellt) wird der Logger vom Berater zur Auswertung abgeholt. Die Abgabedatei des Loggers wird von der Software „Der Schimmel-Experte“ automatisch erkannt und eingelesen. Ein Diagramm visualisiert nun die Oberflächenfeuchte. Mit diesem Verfahren wird das Lüftungsverhalten der Bewohner genauer analysiert. Die Sporenauskeim-zeiten werden mittels Isoplethen-Modell aus den Logger-Daten abgeleitet und grafisch dargestellt. Die Berücksichtigung der Oberflächenbeschaffenheit lässt Rückschlüsse zu, ob der Schaden durch erhöhte Raumfeuchten entstanden ist, oder ob nach baulichen Ursachen gesucht werden muss. Dem Nutzer können etwaige Fehler im Lüftungsverhalten, die das Schimmelpilzwachstum begünstigen, aufgezeigt und erklärt werden.

Der Beratungsbericht
Zum Abschluss der Beratung können alle Diagramme, Fotos, automatische Programmtexte, sowie eigene Textbausteine in den individuell ausführlichen Muster-Bericht  übernommen werden. Durch einen integrierten Word-Export kann der Berater den Bericht beliebig erweitern und anpassen.

Die Software „Der Schimmel-Experte“ verfügt über eine freie Logger-Schnittstelle und kann auch unabhängig vom Schimmelkoffer erworben werden.