Der Schimmel-Experte

Eine verbesserte Wärmedämmung der Gebäudehülle und dichtere Fenster helfen, den Energieverbrauch zu senken und steigenden Energiekosten entgegenzuwirken. Leider wird durch den Austausch der Fenster der Luftaustausch des Gebäudes stark eingeschränkt. Erhöhte Luftfeuchtigkeit im Inneren ist die Folge. Der Einbau neuer Fenster kann also zusammen mit falschem Lüftungsverhalten oder baulichen Mängeln der Auslöser für ein schlechtes Raumklima sein. Gerade in den Ecken von Küche, Bad und Schlafzimmer unterstützt übermäßige Feuchtigkeit die Bildung von Schimmelpilzen. Hat sich der Schimmel erst einmal festgesetzt hilft nur noch eine Schadensanalyse die Ursachen aufdeckt und Lösungsvorschläge anbietet.

Für Planer, Energieberater oder auch Gutachter für das Bauwesen hat die Hottgenroth/ETU Software ein neues Tool „Der Schimmel-Experte“, entwickelt. Dieses hilft bei der Bestandsaufnahme vor Ort, bei Schimmel-Analyse, Schadensbewertung und Projektverwaltung. Die Erstellung von Gutachterberichten wird mit Textbausteinen und einer Fotoverwaltung unterstützt.

Erster wichtiger Schritt bei einer Schimmel-Bewertung ist die Aufnahme des Schadens. Die Software stellt hierfür entsprechende Erfassungsbögen zur Verfügung. Hauptaufgabe der Software ist die Unterstützung von Messungen. Die Analyse kann entweder durch eine Momentan- oder in der neusten Programmversion auch durch eine Langzeitmessung erfolgen. Dazu werden Temperatur- und Feuchtmessungen in dem von Schimmel betroffenen sowie in den angrenzenden Räumen vorgenommen. Die Aufnahme der Außentemperatur und -feuchte gibt zusätzlich Rückschlüsse auf das Potential einer Feuchteabfuhr durch Lüftung. Die Messwerte werden in die Software übertragen und ausgewertet. Für eine Momentanauswertung wird die relative Feuchtigkeit an der befallenen Oberfläche bestimmt. Liegt sie oberhalb von 80%, besteht erhöhtes Schimmelrisiko. Das Resultat wird als Zahl und in Diagrammen (HX-Diagramm, schematisches Diagramm) angezeigt.

In der neusten Programmversion kann auch bei einer Langzeitmessung über einen Zeitraum von mehreren Tagen oder Wochen Feuchte und Temperaturen der von Schimmel befallenen Oberfläche aufgenommen werden. Im Gegensatz zur Momentanmessung wird mit diesem Verfahren das Lüftungsverhalten der Bewohner genauer analysiert. Die Auswertung der Messreihen erfolgt mit Hilfe des Isopleten-Modells. Die Berücksichtigung der Oberflächenbeschaffenheit lässt Rückschlüsse zu, ob der Schaden durch erhöhte Raumfeuchten entstanden ist, oder ob nach baulichen Ursachen gesucht werden muss.

Weitere Bestandteile der Software: die theoretische Betrachtung der Feuchtediffusion in Bauteilen sowie die Untersuchung des Bauteilaufbaus mittels Glaser-Verfahren nach DIN 4108-3 oder EN ISO 13788.

Nach vollständiger Durchführung der Schimmel-Analyse können die Benutzer-Befragung, die Messwerte, deren Auswertung sowie die theoretische Berechnung in einem ausführlichen Bericht zusammengestellt und für Gutachten genutzt werden.